Maler-Wiki
Malerarbeiten
Durchschlifftechnik
↑Die Durchschlifftechnik entsteht durch einen härteren Grundanstrich, auf den ein weicher Anstrich erfolgt. Die Farbtöne der beiden Anstriche sollten sich leicht bis deutlich unterscheiden. Jetzt wird der zweite Anstrich geschliffen bis der erste Anstrich mehr oder weniger deutlich zu sehen ist. Eine anschließende Beschichtung mit Klarlack ist meist sinnvoll.
Foggingsyndrom
↑Foggingsyndrom (Schwarznebel – starke Verschmutzung) entsteht durch Weichmacherwanderungen. Die Weichmacher lösen sich aus Farben (wasserverdünnbare Latexfarben und Lacke), Teppichboden, PVC oder anderen Kunststoffen und verbinden sich mit Staubteilchen aus der Luft. Dieser schmierige Film legt sich auf alle Flächen in der Wohnung, vorzugsweise auf die kühleren Außenflächen. Das Phänomen findet in Neubauten sowie in renovierten Wohnungen während der ersten Heizungsperiode statt. Dann aber innerhalb weniger Tage. Da das Foggingsyndrom selbst Malerbetrieben wenig bekannt ist, besteht eine hohe Dunkelziffer.
Umfassende Informationen finden Sie hier:
http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/ratgeber-attacke-des-schwarzen-staubes
Graumalerei
↑Illusionsmalerei nur in Grautönen oder zumindest unbunt. Dadurch ist die Graumalerei dezent als andere Wandmalereien. Diese Maltechniken können natürlich auch gemischt werden, indem der Hintergrund mit monochromen Farben (gedeckt) gemalt wird und nur bestimmt Elemente bunt hervorgehoben werden.
Holzimitation
↑Holzimitation wird seit ca. 150 Jahren angewandt. Es werden die verschiedensten Materialien verwendet wie z.B. Bier, Öl sowie Acryl. In den vorherigen Jahrhunderten wurde diese Technik überwiegend auf preiswerten Hölzern hergestellt, um edlere Hölzer wie z.B. Nussbaum, Palisander, Eiche oder Birne darzustellen.
Heute wird die Technik der Holzimitation überwiegend in der Restauration eingesetzt. Aber auch bei technischen Grenzen kann diese Imitation zum Einsatz kommen z.B. bei Fahrstuhlverkleidungen.
Ein anderer Begriff für Wandmalerei. Eine Illusion an die Wand bzw. Decke malen z. B. ein nicht vorhandenes Fenster mit Ausblick.
Kröpfen (Stuck)
↑Kröpfungen sind Endstücke von , die nicht gerade abgesägt werden, sondern das Ende auf 45 Grad in der Gehrungslade geschnitten. Dann wird ein entsprechendes Gegenstück angefertigt, was anschließend so zu sagen in die Wand läuft.
Lasurtechnik
↑Lasurtechnik besteht aus einem deckenden Grundanstrich und einer lasierenden (durchscheinenden) Schlußbeschichtung. Die Striche können in gradliniger Längsrichtung erfolgen. Diese Technik wird von einem Küchenhersteller auch als Strichlack bezeichnet. Oder die Lasur wird aufgetragen und in allen Richtungen verschlichtet. Die Technik wird von der Farbindustrie oft als Wischtechnik bezeichnet.
Lederoptik
↑Lederoptik entsteht durch einen Grundanstrich und eine zweite Beschichtung, die während der Trocknung aufreißt und eine Lederähnliche Optik bildet. Eine Beschichtung mit speziellem Klarlack ergibt eine weiche Oberfläche.
Leimfarbe
↑Leimfarbe besteht aus Leim, Pigmenten, Füllstoffen (Kreide) und Verdünnungsmittel (Wasser). Es gibt verschiedene Leimarten, wobei der Celluloseleim der heute übliche ist. Das entscheidende Kriterium für die Verarbeitung ist die Wasserlöslichkeit (Reversibel). Bei der nächsten Renovierung kann und muss alles wieder abgewaschen werden. Dies ist zeitaufwendig und macht die Technik kostenintensiv. Vorteil: Die Verschmutzung der letzten Jahre wird auch mit abgewaschen und nicht wie bei Dispersionsfarben mit überstrichen. Auch entstandene Strukturen von Schablonen oder Strichen können wieder abgewaschen werden.
Leinöl
↑Leinöl wird aus den Samen des Flachses oder Leinkrauts gewonnen. Dieses Öl gilt als roh, solange kein natürlicher Bestandteil entfernt wurde. Eines der gesündesten Speiseöle.
Leinölfirnis
↑Leinöl wird durch Zugabe von Trockenstoffen bei höherer Temperatur zu Leinölfirnis. Leinölfirnis ist das einzige Öl, mit dem der Maler direkt arbeitet oder er selbst die Menge des Pigmentes oder Verdünnungsmittels bestimmt. Durch die steuerbaren Trocknungszeiten besonders geeignet für Maltechniken z.B. Patinieren und Wischtechnik.
Achtung: Leinölfirnis ist selbstentzündlich wie viele andere Speiseöle auch. Lesen Sie immer die Hinweise auf der Verpackung.
Marmorimitation
↑Imitation von Marmor durch Malerei oder Stuckgips. Diese Technik wurde schon in der Antike angewendet, wenn echter Marmor zu aufwendig in der Beschaffung oder Herstellung war. Heute ist gemalter Marmor zum Teil aufwendiger, weil die Imitation von Hand ausgeführt wird.
Die Marmorimitation kann aus verschiedenen Gründen gewählt werden: einfache Ausführungen sind günstiger als Echter Marmor, das Gewicht des Marmors z.B. als Säule ist zu hoch, der Marmor ist für die Herstellung von Profilen zu brüchig oder der Untergrund, z.B. Stuck oder Flachprofile, sind schon vorhanden.
Musterwalzen
↑Musterwalzen sind ca. 15 cm breit und bestehen aus einem gummiartigen Material. Im Musterwalzenapparat wird die Walze eingespannt und mit einer Schaumwalze aus der Farbkammer gespeist. Die Musterwalze wird oben an der Wand angesetzt und senkrecht nach unten abgerollt. Die zweite Musterbahn muss sauber an die erste Bahn angesetzt werden. Für die waagerechten Arbeiten gibt es einen Rollapparat ohne Farbbehälter, da dieser sonst auslaufen würde. Die Musterwalzen sind vorzugsweise mit Leimfarbe zu benutzen, damit diese nach langem Gebrauch immer noch gereinigt werden können.
Öllasur
↑Eine Öllasur besteht aus Leinölfirnis, Pigmenten, Sikkativ, sowie Verdünnungsmittel. Öllasuren werden für verschiedene Malerarbeiten eingesetzt: lasieren von Hölzern, beizen von Hölzern, Wischtechnik, patinieren uvm.
Patinieren
↑Durch das Patinieren soll ein Gegenstand z. B. Möbel eine Patina erhalten, also ein antikes Aussehen. Es können alle Materialen z.B. Leim und Dispersion (Binderfarben) verwendet werden. Die Verarbeitung von Öllasur ist am einfachsten, da die Trocknungszeit durch Zugabe von Sikkativ gesteuert werden kann. Die typische Patinafarbtöne sind Umbra oder Rehbraun.
Pinsellackierung
↑Bei der Pinsellackierung ist ein leichter Pinselstrich in der lackierten Fläche zu sehen. Eine schönere Optik für lackierte Flächen wie z. B. Kassettentüren, Sockelvertäfelungen und Möbel im privaten Bereich. Objektlackierungen werden mit der Schaumwalze durchgeführt und haben daher eine „Apfelsinenhaut“. Eine Pinsellackierung ist nicht mit einem Strichlack zu verwechseln.
Reißlack
↑Reißlack ist eine Effektlackierung, bei der die Schlußbeschichtung in zahllosen kleinen Rissen aufgeht. Die Grundbeschichtung darf nur an der Oberfläche eine Haut bilden. Unter der Haut muss die Farbe noch weich sein. Der Schlußanstrich wird dann aufgetragen und trocknet schneller als die noch weiche Grundbeschichtung unter der Haut. Dadurch reißt der Schlußanstrich den Grundanstrich auf. Die Auftragsstärke der einzelnen Beschichtungen bestimmt das Bild des Reißlackes. Die Risse können durch eine Patinierung noch betont werden.
Rosette
↑Stuckelement zur dekorativen Gestaltung der Lampenauslässe oder der Aufhängung von Kronleuchtern.
Schablonen
↑Schablonen sind ein Hilfsmittel zur Vervielfältigung vom Ornamenten und Schriften. Zur Herstellung wurde früher Schablonenpapier verwendet und mit Leinölfirnis getränkt, damit die geschnittenen Kanten von der Farbe nicht aufgeweicht werden. Heute werden überwiegend fertig geplotterte Kunststofffolien verwendet. Diese können auch nach Vorgabe angefertigt werden. Die Schablonen können als Einzelmuster oder Bordüre bzw. Fries Verwendung finden.
Als Anstrichmittel eignet sich Leimfarbe am besten, da Leimfarbe auch nach der Trocknung noch von der Schablone wieder abgewaschen werden kann. Die Farbe wird mit speziellen Schablonenpinseln aufgetupft bzw. von den Schnittkanten aus nach innen gestrichen, damit keine Farbe unter die Schablone läuft. Bei mehrschlägigen Schablonen besteht das Ornament aus mehreren Farbtönen. Die einzelnen Farben werden mit dem jeweiligen „Schlag“ aufgetupft.
Sikkativ
↑Trockenstoff (Metallsalz einer organischen Säure) als Zugabe zu Leinöl, Ölfarbe und Kunstharzlack. Fördert die oxidative Trocknung, also die Aufnahme von Sauerstoff.
Dekorative Maltechnik zur Gestaltung von Wand- und Deckenflächen. Das aufgetragene Material wird auf Kalk- oder Dispersionsbasis hergestellt und wird von uns ausschließlich mit Spachtel oder Glättkelle verarbeitet. Die Größe des Werkzeuges bestimmt die Struktur der Oberfläche. Ein Überzug mit Wachs erhöht die Widerstandsfähigkeit.
Hochglanzlackdecke spiegelnd lackiert. Spritzlackiert oder Pinsellackierung ohne eine "Apfelsinenhaut" wie bei der Lackierung mit der Schaumwalze. Je dunkler der Farbton umso mehr spiegelt die Decke. Im Objektbereich werden Spanndecken aus Folie bevorzugt.
Standöl
↑Standöl wird heute ausschließlich durch Erhitzung von Leinöl hergestellt. In früheren Zeiten wurde Leinöl vom Maler selbst hergestellt, indem er es über lange Zeit in die Sonne gestellt hat (Stand+öl). Vorzugsweise zwischen den früher üblichen Doppelfenstern, damit das Öl nicht verunreinigt wird. Das Öl musste regelmäßig bewegt werden, um eine Hautbildung zu vermeiden. Wenn das Öl endlich zähflüssig war, hatte es genug Sauerstoff aufgenommen. Nun konnte es als halbtrocken bezeichnet und als Zugabe zur Ölfarbe verarbeitet werden.
Streichputzwischtechnik
↑Streichputz wird aus Wandfarbe und Quarzsand gemischt. Dieser wird mit der Bürste aufgestrichen und in verschiedenen Richtungen verschlichtet. Dadurch ist deutlich die Handarbeit zu erkennen. Der Streichputz kann zusätzlich mit Wischtechnik behandelt werden.
Strichlack
↑Strichlack ist eine plastische Lackierung. Es ist ein sehr deutlicher Pinselstrich zu erkennen. Der Pinselstrich hebt die Handarbeit deutlich hervor. Die Striche können gradlinig in Längsrichtung verlaufen oder auch mal wild in allen Richtungen, mit deutlichen Ansätzen. Der Strichlack kann durch patinieren noch betont werden.
Profilelemente aus Gips oder Kalk zur dekorativen Gestaltung von Decken, Wänden und Fassaden. Flachprofile und Rosetten zur Gestaltung von Flächen. Heute werden für Innenräume überwiegend Elemente aus Hartschaum oder Polystyrol verwendet.
Trompe-L Oeil Malerei
↑Trompe-L Oeil Malerei (Deutsch: Täusch das Auge) wurde schon in der Antike angewendet. Die Technik wird oft in Schwimmbädern verwendet. Es wird eine Illusion an die Wand bzw. Decke gemalt wie z.B. ein nicht vorhandener Blick aufs Meer.
Wandmalerei
↑Bemalung von Wänden bzw. Decken mit einer bildnerischen Darstellung. Als Malmittel (Farben) können alle Bindemittel verwendet werden, bestimmen aber auch die Widerstandsfähigkeit der Malerei.
Wickeltechnik
↑Wickeltechnik wird mit einem Lappen oder einer speziellen Lappenrolle ausgeführt. Nach dem Grundanstrich erfolgt eine Bemusterung, indem ein in Farbe getauchter Lappen bzw. eine Lappenrolle über die Fläche geführt wird. Bei wickeln von Hand muss dies in verschiedenen Richtungen erfolgen. Bei der Rolle wird in einer Richtung abgerollt.
Der Farbtonunterschied kann von leicht bis stark gewählt werden. Auch ein Glanzunterschied kann schöne Ergebnisse hervorbringen.
Wischtechnik
↑Dekorative Maltechnik zur Gestaltung von Wand- und Deckenflächen. Auf einem hellen deckenden Anstrich wird eine dunklere Lasur wolkig aufgewischt. In letzter Zeit werden Lasuraufträge mit der Streichbürste auch als Wischtechnik bezeichnet.